FOTO: IVO BIOČINA, JU PRIRODA
Der Prukljan-See

Der zweitgrößte See in Kroatien

Die bedeutende Landschaft der Krka von der Skradin-Brücke bis zur Flussmündung steht seit 1968 unter Naturschutz. Die besonders wertvollen Teile dieses Raums sind die Stadt Skradin, der Prukljan-See und der St. Josefskanal, an den sich die Bucht von Šibenik anschließt.

Vier Kilometer flussabwärts von der Stadt Skradin befindet sich der Prukljan-See, der zweitgrößte See in Kroatien (11,5 km2). Der Prukljan, wie wir ihn heute kennen, entstand zu Beginn des Holozäns, vor 10000 Jahren, als sich der Meeresspiegel um 100 Meter anhob. Der Morphologie und Genese nach ist dieser Raum eine typische Ria – ein überfluteter Unterteil des Flusstals, ein wichtiger Lebensraum vieler Schalentiere, Amphibien und Reptilien. Am See wurden auch 153 Vogelarten registriert.

Auf dem Prukljan-See finden wir die kleine Insel Stipanac, die in der Römerzeit durch einen Damm mit dem Festland verbunden war. Heute steht der Damm unter Wasser, ist aber gut sichtbar. Stipanac ist mit einer Sage von dem grausamen Gavan verbunden, der auf der Insel lebte. Wegen seiner Boshaftigkeit und seines Hochmuts landete dieser Hofherr zusammen mit seinem Hof schließlich auf dem Grund des Sees.

Auf der Insel befinden sich auch Reste der romanischen St. Stefanskirche. Der gesamte Raum um Prukljan birgt zahlreiche Spuren uralter Siedlungen, von Steinfragmenten aus dem Mittelpaläolithikum und dem älteren Neolithikum bis zu antiken Resten römischer Landgüter (Villae rusticae) und eines römischen Aquädukts wie auch Trümmer einer altchristlichen Basilika.